Was macht ein gutes Bild aus? Das ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Technisch sollte es auf jeden Fall den Anforderungen an Schärfe, Belichtung und Ausgewogenheit entsprechen. Unter Ausgewogenheit verstehe ich so etwas wie zum Beispiel den Goldenen Schnitt oder einen im Bild vorhandenen Rahmen oder den Vordergrund mit einbeziehen bei Landschaftsaufnahmen etc. Aber selbstverständlich können auch Bilder, die all dem nicht entsprechen, interessant sein, wenn bewusst gegen Regeln verstoßen wird.
Heute möchte ich aber auf etwas Anderes hinaus. Oft macht es ein Bild erst interessant, wenn ein bekanntes Motiv plötzlich einen Makel besitzt oder aus einer anderen Perspektive fotografiert wird. Im Garten ist mir mal wieder eine Amsel mit weißen Flecken aufgefallen. Man nennt das Leuzismus. Bei dieser war der Fleck direkt über einem Auge besonders auffällig. Drei Fotos habe ich entwickelt.



Mein Favorit ist das dritte Bild, auf dem der große Fleck gar nicht zu sehen ist, aber dafür die feinen weißen Federn und die Wassertröpfchen auf dem Gefieder der badenden Amsel. Für mich ist dieses Foto interessant und gleichzeitig ästhetisch schön. Und sehr viel interessanter als ein Foto des rein schwarzen Amselmannes, wie wir ihn alle kennen. Welches Foto gefällt euch am besten?
Liebe Elke …
von der Bildaufbau gefällt mir das erste Bild am besten. Die Amsel sitzt fast Perfekt in der 1/3 und schaut ins Bild herein … mit dem Wunderschönen Hintergrund und fantastisch unscharfen Vordergrund..
Was mich allerdings in dem Bild nicht ganz zusagt ist das Tiefschwarze Unterbauch der Amsel. Dort ist kaum Zeichnung zu sehen …
Was dir in dem Dritten Bild einfach Perfekt rausgekommen ist …
Von Qualität finde ich das Dritte Bild auch am besten
Aber wie gesagt, es ist NUR meine Meinung
Liebe Grüße czoczo
Es gibt Regeln und es gibt die Möglichkeit, Regeln zu brechen. Wenn ich ein Tier formatfüllend ins Bild holen will, dann sind mir Drittelregel und Goldener Schnitt eher egal. Auch die Unschärfe der großen Steine im Vordergrund stört mich hier eher ein bisschen. Aber vieles ist halt auch immer Geschmackssache.
Ja, liebe Elke bei mir wäre auch die Aufnahme der Favorit. Solche Vögel habe ich allerdings noch nie gesehen.
Liebe Grüße
Jutta
Übrigens, diese Seite merkt sich jetzt wieder meine Daten. Bei deiner alten muss ich ja nach wie vor alles eintragen.
Tatsächlich nicht? Bei uns sieht man die leuzistischen Amseln ziemlich häufig. – Ich benutze hier für die Kommentare wieder ein anderes Plugin. Besser gesagt, eins das ich früher auch im Mainzauber-Blog hatte und dann aus Sicherheitsgründen doch entfernt habe. Aber vielleicht ändere ich das im Mainzauber-Blog wieder.
Mir gefällt tatsächlich auch das dritte am besten. Erst habe ich gedacht, Du hast eine Amsel im Schnee fotografiert. Ich habe übrigens heute ein Reh mit abgeknickem Horn erwischt.
Als Makel habe ich das gar nicht empfunden. Es ist für mich Abbildung einer Wirklichkeit. So sehe ich die Amsel hier auch. Und so wie wir Menschen nicht alle Germany Next Top Model werden (wer will das schon), gibt es eben auch im Tierreich Tiere, die einfach anders aussehen als andere. Ich habe Vitiligo, also auch viele weiße Stelle am Körper.
Makel war der erste Begriff, der mir dazu eingefallen ist, aber du hast natürlich recht, es ist im Grunde genommen nur eine Besonderheit. Selbst „Abweichung von der Norm“ klingt schon abwertend. Aber auch im Tierreich ist es so, dass solche Abweichungen den entsprechenden Tieren das Leben schwer machen können. Sie werden von ihren Artgenossen oft nicht akzeptiert, wie das bei uns Menschen ja leider auch auf der Fall ist.