Was macht ein gutes Bild aus? Das ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Technisch sollte es auf jeden Fall den Anforderungen an Schärfe, Belichtung und Ausgewogenheit entsprechen. Unter Ausgewogenheit verstehe ich so etwas wie zum Beispiel den Goldenen Schnitt oder einen im Bild vorhandenen Rahmen oder den Vordergrund mit einbeziehen bei Landschaftsaufnahmen etc. Aber selbstverständlich können auch Bilder, die all dem nicht entsprechen, interessant sein, wenn bewusst gegen Regeln verstoßen wird.

Heute möchte ich aber auf etwas Anderes hinaus. Oft macht es ein Bild erst interessant, wenn ein bekanntes Motiv plötzlich einen Makel besitzt oder aus einer anderen Perspektive fotografiert wird. Im Garten ist mir mal wieder eine Amsel mit weißen Flecken aufgefallen. Man nennt das Leuzismus. Bei dieser war der Fleck direkt über einem Auge besonders auffällig. Drei Fotos habe ich entwickelt.

Canon EOS R7 – ISO 1250 – f/8 – 1/400 Sek – 400 mm (Ausschnittvergrößerung)

Mein Favorit ist das dritte Bild, auf dem der große Fleck gar nicht zu sehen ist, aber dafür die feinen weißen Federn und die Wassertröpfchen auf dem Gefieder der badenden Amsel. Für mich ist dieses Foto interessant und gleichzeitig ästhetisch schön. Und sehr viel interessanter als ein Foto des rein schwarzen Amselmannes, wie wir ihn alle kennen. Welches Foto gefällt euch am besten?