Bevor ich mich in die geplante, dann aber ungeplante, weil krankheitsbedingte Pause begeben habe, hatte ich mir noch eine neue Glaskugel gekauft. Neudeutsch nennt man die Dinger seit geraumer Zeit auch Lens Balls. Meine erste Glaskugel war mit einem Durchmesser von 10 cm ein tolles Dekoobjekt, aber viel zu schwer, um sie zum Fotografieren mitzuschleppen. Apropos Dekoobjekt: Man muss aufpassen, wo man das Teil hinstellt. Bei starker, direkter Sonneneinstrahlung kann das Teil wie ein Brennglas wirken. Im Garten habe ich damit ganz am Anfang tatsächlich ein vertrocknetes Blatt entzündet. Die neue Kugel ist 260 g leicht und hat nur noch einen Durchmesser von 6 cm – das ist perfekt. Geliefert wurde sie in einer gut schützenden Tasche samt Mikrofasertuch. Die Marke dürft ihr euch selbst heraussuchen 😉

Nachdem ich nun beschlossen habe, doch wieder ein bisschen zu bloggen, habe ich heute am späten Nachmittag endlich mal die Glaskugel in die Hand genommen und schnell ein paar Fotos versucht. Schnell ist nie gut, aber ein Anfang musste mal gemacht werden. Ich habe die Kugel dabei in der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und mit der rechten Hand fotografiert. Auch nicht ideal – ich weiß 🙁 Für den ersten Versuch musste der Tulpenstrauß im Wintergarten herhalten. Mir gefällt das Original besser als das Glaskugelbild. Aber, nun gut – aller Anfang ist schwer. Jedenfalls dürften in der Glaskugel die Häuser – der Hintergrund – nicht so deutlich sichtbar sein. Die Fotos habe ich mit der Nikon Zfc und dem Nikkor 50 mm Makro gemacht. Blende war hier f/6.3

Draußen im Freien mussten dann die Kätzchen der Korkenzieherhasel Modell stehen (die mir mit ihren Pollen schon wieder ziemlich zusetzen). Das direkte Sonnenlicht am späten Nachmittag war ein echtes Problem. Das Glaskugelbild soll mir im Mainzauberblog als Headerbild dienen, deshalb die Beschriftung. Nach der Forsythie habe ich dann aufgehört. Die Sonne verschwand bereits hinter den Bäumen und mir war klar, dass eine solche Schnellschussaktion nichts wirklich Brauchbares ergeben würde. Wobei mir die Glaskugel mit Forsythie sogar ganz gut gefällt.

Machen wir ein bisschen in Theorie. Für die Glaskugelfotografie sollte man fotooptisches Glas verwenden, also Kugeln ohne Einschlüsse, die keine Verzerrungen ergeben sollten. Wer zum ersten Mal spontan mit einer Glaskugel fotografiert – soll’s ja geben – wird vielleicht erstaunt feststellen, dass darin alles auf dem Kopf steht. Das ist vollkommen in Ordnung und macht auch den Reiz der Glaskugelfotografie aus. Aber natürlich kann man das Bild im Fotobearbeitungsprogramm auch wieder drehen. Bei manchen Motiven kann sich das durchaus anbieten. Wichtig ist, dass das Motiv in der Kugel scharf abgebildet wird, der Hintergrund eher unscharf. Da muss man ein bisschen experimentieren. Den Rat, eine möglichst offene Blende zu wählen, finde ich nicht wirklich sinnvoll. Dann kann es passieren, dass große Teile der Kugel samt Motiv bereit unscharf werden. Ihr seht das sehr deutlich bei dem Foto mit den Forsythienzweigen. Wobei ich bei allen Fotos durchgängig die Blende 6.3 hatte, aber die Kugel mal mehr oder nah vor der Linse. Das hängt also auch von der Brennweite ab und wie nah oder weit ihr von der Glaskugel entfernt seid. Hier muss man einfach experimentieren. Perfekt ist es natürlich, wenn man die Kugel ablegen kann, um das Motiv in Szene zu setzen. Damit sie nicht wegrollt, soll ein bisschen Salz helfen. Habe ich noch nicht ausprobiert, werde ich aber machen. Ein anderer Tipp war, sich transparente Gummis, Dichtungsringe oder ähnliches zu besorgen. Das klingt für mich interessant. Wenn ich es ausprobiert habe, werde ich berichten.

Zu meinem letzten Beitrag vor der Pause: Die Sache mit den Karten werde ich nicht machen. Auch im Mainzauberblog habe ich die meisten Projekte für mich abgeschlossen. Ich möchte fotografieren ohne den Druck, irgendein Projekt bedienen zu müssen und schon gar nicht sieben Tage in der Woche. Das macht keinen Spaß, das macht Stress. Ich werde hier im Fotoblog immer mal wieder Themen aufgreifen, die mich interessieren. Im Mainzauberblog wird es hauptsächlich um Naturfotografie und meinen Garten gehen. Sollten sich dabei Überschneidungen mit in anderen Blogs gezeigten Projekten gehen, werde ich gerne dorthin verlinken. Das könnten zum Beispiel hier im Fotoblog Schwarz-Weiß-Fotos sein, die gut zu Marius‘ (Czoczo) Black & White-Projekt passen.