Wer mit Lightroom arbeitet, hat sicher die Maskenfunktionen schätzen gelernt, die im letzten Jahr mit dem großen Update aufgetaucht sind. Vieles, was früher nur mit Photoshop ging – und zwar relativ umständlich – geht jetzt bei der Bildoptimierung mit Lightroom auch und viel einfacher. Was mir immer gefehlt hat, war die Möglichkeit, die Masken mithilfe der Gradationskurven anzupassen. Gradationskurven an sich haben sich mir erst relativ spät erschlossen. Inzwischen liebe ich sie. Und noch etwas habe ich erst in letzter Zeit so richtig für mich entdeckt: Man kann in Photoshop über den Camera Raw Filter alle Lightroom Funktionen nutzen, ohne nach Lightroom zurückwechseln zu müssen. Denn Camera Raw ist nichts anderes als ein Photoshop internes Lightroom. Mit dem aktuellen LR-Update können die Gradationskurven auch auf die Masken angewandt werden.

Ich habe heute eine Blüte meines Kleinstrhododendron fotografiert, die gerade aufgegangen ist. Vielleicht ist es auch eine Gartenazalee, so ganz sicher bin ich da nicht.


Bei diesem Foto haben mich die hellen bis weißen Stellen auf der linken Seite gestört. Ich habe eine Maske mit linearem Verlauf von links aufgezogen und die Helligkeit durch eine Gradationskurve verändert. Die weiße Stelle oben, vor allem in der Mitte konnte ich damit aber nicht erfassen. Ich habe die erste Maske ergänzt durch einen Radialfilter. Bei beiden Filtern habe ich sowohl die globale Gradationskurve benutzt als auch die blaue. Und hier das Ergebnis:


Letzten Endes bin ich aber noch einmal zu den NIK-Filtern gewechselt, um mit ein bisschen Dodge & Burn, die Blüte so richtig in Szene zu setzen:

Dodge & Burn? Bei diesem Kunstgriff geht es darum, bestimmte Teile eines Bildes heller oder dunkler zu machen, um Bildinhalte zu korrigieren oder zu betonen. Am häufigsten wird die Technik in der Retusche von Porträts eingesetzt. Dodge ist Abwedeln, Burn ist Nachbelichten. Das gab es auch schon in der analogen Fotoentwicklung. Digital ist es natürlich viel einfacher geworden. In der NIK-Filter Kollektion habe ich mir in Color Efex pro ein eigenes Preset zusammengestellt und zwar aus den Filtern „Mitte abdunkeln/aufhellen“ und einem Skylight Filter. Die Mitte kann ich selbst festlegen und mit Form und Intensität spielen. Natürlich geht das auch ohne ein Preset. Aber mit dem Preset geht es halt viel schneller.

Auch bei Photoshop wird ein Update erwartet. Es soll einen neuen Reparaturpinsel geben, mit dem man noch einfacher und vor allem exakter störende Bildelemente entfernen und die Lücken KI-basiert perfekt retuschieren kann. Es gibt bereits eine Beta-Version, die einige YouTuber schon ausprobiert haben. Damit dürfte störendes Geäst vor einem Vogel im Baum der Vergangenheit angehören. Aber ein bisschen Arbeit ist damit schon auch noch verbunden – KI hin, KI her 😉

Sehr gute Videos zum aktuellen LR-Update gibt es auf YouTube von Stefan Schäfer. Das über die Masken & Gradationskurven findet ihr hier: Stefan Schäfer: ENDLICH! Mit dieser Funktion ist Lightroom so STARK geworden!