Ich hatte es kürzlich schon im Mainzauber-Blog angesprochen: Es wird ja mal Zeit, den genialen RAW-Burst-Modus der Canon EOS R7 auszuprobieren. Nicht zuletzt deshalb hatte ich mir die Kamera ja gekauft. Ich wollte endlich mal Vögel im Flug erwischen bzw. Meiseneltern, die aus dem Nistkasten rein- und rausfliegen. Noch besser wäre es natürlich, den Jungfernflug der Jungvögel zu erwischen. Aber da wäre ein Video noch besser.
Aber was ist eigentlich dieser Raw-Burst-Modus? Kurz gesagt, er hilft uns, die absolute Unmöglichkeit des perfekten Zeitpunkts beim Auslösens aufgrund der natürlichen Verzögerung zu überwinden. Anders ausgedrückt: Im RAW-Burst-Modus nimmt die Kamera bereits beim Antippen des Auslösers Bilder in einer Dauerschleife auf, schreibt sie aber nicht auf die Karte. Beim vollständigen Drücken des Auslösers wird dann alles ab 0,5 Sekunde vor dem Auslösezeitpunkt gespeichert. Diese Serienaufnahmen speichert die Kamera in einer sogenannten RAW-Rolle, aus der man das EINE Bild extrahieren muss. Das ist nur mit dem Canon eigenen Programm Digital Photo Professional möglich. Lightroom oder andere RAW-Konverter können das nicht. Alternativ kann man die Bilder schon in der Kamera selektieren und als RAW- oder JPEG-Bilder abspeichern. Die kann dann jedes Bildbearbeitungsprogramm wieder weiterbearbeiten. Digital Photo Professional kann man sich von der Canon Seite downloaden. Das ist kein Problem.
Aber das hört sich alles viel einfacher an, als es ist. Meine ersten Versuche waren bisher unbefriedigend. Der Vorgang an sich funktioniert einwandfrei, aber die Bilder waren eher eine kleine Katastrophe. Man muss eine sehr kurze Verschlusszeit einstellen und sehr gutes Licht haben. Und dann gibt es bei diesen schnellen Serienaufnahmen noch das Rolling Shutter Problem. Meine Kamera steht zwar auf dem 1. Elektronischen Verschluss, bei dem Rolling Shutter nicht auftreten sollte (wenn ich mich richtig erinnere), aber die Vögel sehen trotzdem verzerrt aus. So richtig habe ich das noch nicht raus. Da heißt es üben, üben, üben. Oder die R7 kann’s nur auf dem Papier. Ich weiß es nicht. Wer hat schon Erfahrung damit? Beim ersten Foto habe ich die Rollling Shutter Effekte mit dem genialen neuen Entfernen-Werkzeug in Photoshop retuschiert. In diesem Fall hat es nichts entfernt, sondern die „zerschnittenen“ Flügel KI-basiert neu zusammengesetzt.
ISO 6400 – 1/2000 Sek – Brennweite 225 mm (Ausschnittvergrößerung) – Blende f/8 – Canon R7 mit RF 100 – 400 mm
Es ist ein mühsames Geschäft. Und irgendwie habe ich den Eindruck, mir macht es auch keinen echten Spaß, wenn ich aus hundert Fotos eins heraussuchen muss, dass halbwegs brauchbar ist.
Hey Elke, ich habe auch die R7 und bin bei YouTube auf dich aufmerksam geworden. Die R7 wechselt beim Umstellen auf RAW-Burst automatisch auf den elektronischen Verschluss und auf 30 Bilder pro Sekunde, daran kann man selbst dann nichts mehr einstellen. Auch wenn du 1. elektronischen Verschluss vorher eingestellt hat, wird dies geändert, weil die Kamera die 30 Bilder pro Sekunde nur mit elektronischem Verschluss schafft. Außerdem wird noch der Auslöseton auf lautlos gesetzt. Ich finde den Modus eine hervorragende Idee, die aber leider eher schlecht umgesetzt ist. Das heraus speichern in DPP ist echt mühsam, weil man immer nur… Weiterlesen »
Hallo Alex,
stimmt, so richtig kann ich mich damit auch nicht anfreunden. Aber allzu oft habe ich es auch noch nicht versucht. In den letzten Tagen habe ich mir ein paar Videos zu der R8 und der R6MII angesehen. So wie ich mich kenne, werde ich irgendwann eine Nachfolgerin für meine RP suchen. Beide sind sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich, aber die R8 ist halt ohne IBIS und mit dem kleinen Akku, dafür leichter. Wenn ich mir die R6MII leiste, werde ich vermutlich die R7 verkaufen. Aber so weit bin ich noch nicht.