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Seit geraumer Zeit benutze ich zum Entrauschen und Nachschärfen meiner Fotos, sofern notwendig, hin und wieder Topaz Photo AI. Ehrlich gesagt, hatte ich mir von diesem Programm mehr versprochen, da es aus der gleichen Schmiede kommt wie Denoise AI, Sharpen AI und Gigapixel AI.  Photo AI sollte nun das Beste aus drei Programmen in sich vereinen. Stattdessen bekam ich eine Software, die sich mit wöchentlichen kleinen Updates ständig veränderte. Bis heute bin ich mit diesem Programm nicht wirklich glücklich. Viel öfter benutze ich das supereinfache und doch geniale DFine von NIK-Filters. Auch Lightroom kann inzwischen AI-basiert entrauschen, aber das dauert ewig. Immerhin kann man mit LR weiterhin auch manuell entrauschen und nachschärfen. Beides funktioniert gar nicht mal so schlecht.

Heute habe ich mir nun das ‚große‘ Topaz Photo AI 2.0 Update heruntergeladen. Da ich eine noch gültige Lizenz besitze (ein Jahr ist noch nicht vorbei, seit ich das Programm gekauft habe), gab es das Update kostenlos. Bezahlt hätte ich es garantiert nicht. Auch für Bestandskunden mit abgelaufener Lizenz kostet es immerhin 79$. Denn die Neuerungen sind in meinen Augen eher lächerlich. Ich vermute, es wird mit den wöchentlichen kleinen Updates weitergehen. Denn es wird betont, dass sich beide Werkzeuge aktuell noch in der Betaphase befinden. Also bitte: Was soll das?

Das große Update auf die Version 2.0 bringt zwei neue Werkzeuge mit sich,  Adjust Lighting und Balance Color
Adjust Lighting bedeutet so viel wie Beleuchtung anpassen. Dieses Werkzeug soll Über- und Unterbelichtungen korrigieren und zwar ausbalanciert. Es sollen also gleichzeitig Lichter und Schatten korrigiert werden.

Balance Color soll helfen, Farben auszubalancieren, Farbtemperaturen zu verändern und Farbstiche zu entfernen. Alles KI basiert. Und das merkt man.


Diese Altstadtlaterne vor einem Haus mit rotem Verputz wurde in Photo AI plötzlich orange. Das Problem ist, man sieht nicht, was man tut. In Lightroom orientiert man sich beim Verändern der Schieberegler etwa an einer farbigen Linie, die zeigt, in welche Richtung man korrigiert. Und man sieht die Veränderung in Originalzeit. In Photo AI macht man was, ohne zu wissen, was passiert und wartet dann geduldig, bis Photo AI mit dem Rechnen fertig ist. Gefällt es einem nicht, fängt das Spielchen von vorne an. Dass im unteren Bild die Laterne zusätzlich in die Länge gezogen erscheint, ist mir anzulasten. Da ist mir die Perspektivekorrektur nicht gelungen.


An der Rauschunterdrückung und dem Schärfen wird gebastelt ohne Ende. Für mich ist es ein absolutes Armutszeugnis, dass man uns ein Programm andient, das hinten und vorne nicht fertig ist. Als es neu war, fand ich es zunächst tatsächlich super, dass so etwas wie Entrauschen überhaupt möglich wurde. Inzwischen muss ich sagen, es wäre besser gewesen, erst einmal eine fertige Software auf die Beine zu stellen, bevor man sie verkauft. Von meiner Seite also aktuell keine Empfehlung mehr.